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Der Spagat ist eine besonders faszinierend Yoga Asana. Wenn du jemanden siehst, der den Spagat beherrscht, sieht es so einfach und natürlich aus. Aber wenn du den Spagat selbst ausprobierst, ist er gar nicht so einfach. Viele Infos über den Spagat findest du auf den Internetseiten von Yoga Vidya, insbesondere unter dem Stichwort Spagat. Hier ein Foto, damit du siehst, wie einfach der Spagat aussieht:
Um im Spagat Fortschritte zu machen, ist der liegende Spagat besonders geeignet. Im liegenden Spagat kannst du Schritt für Schritt deine vorwärtsbeugende Flexibilität verbessern. Hier ein Video, wie das geht:
Natürlich: Mit dieser Variation hast du nur die vorwärtsbeugende Flexibilität. Wenn du den vollen Rückbeuge-Spagat lernen willst, musst du auch noch an deiner Rückbeuge arbeiten... Viel Inspiration!
Verfasst um 05:37 Uhr in Hatha YOga, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Oder, irgendwann gab es einen Diebstahl im Ashram. Zuerst hat der Swami Vishnu sich erkundigt: „Haben alle ihre Pflicht getan? War das Büro zu? War der Safe abgeschlossen? Waren die Einnahmen, die zur Bank gebracht hätten werden sollen, waren die auch zur Bank?“ Also, er hat schon auch auf diese Weise natürlich geachtet, dass wir achtsam waren. Aber dann, als alles war und dann irgendwie herauskam, dass muss irgendein sehr geschickter Dieb gewesen sein, dann hat er noch gesagt: „Theft is forced charity. Diebstahl ist eine erzwungene Spende.“ Und er hat noch gemeint: „Wir müssen dem aus einem früheren Leben was geschuldet haben.“ Und dann hat er noch gesagt: „Schade, dass wir es ihm nicht anders hätten geben können.“ So war ein Guru der Gelassenheit. Aber es gab auch mal eine Situation, da gab es einen Diebstahl und da kam dann heraus, jemand hatte vergessen, die Bürotür abzuschließen und dann lag die Geldkassette offen rum. Und die war dann geklaut. Da wurde er durchaus etwas lauter. Die betreffende Person hat sicherlich nicht nochmal vergessen, das Büro abends abzuschließen. Der Swami Vishnu konnte auch so emotional sein, aber das hat ihn nicht beherrscht. Wenn er irgendwo gemerkt hat, da war jemand nachlässig, da war jemand tamasig, da war jemand träge, da hat jemand seine eigenen Fähigkeiten irgendwo unterschätzt, wenn er irgendwo gemerkt hat, da hilft vielleicht, wenn er ein bisschen emotionaler wird, dann konnte er auch Ärger ausdrücken. Glücklicherweise gegenüber mir war er nie so, wie er z.B. gegenüber Shanmuk war. Mich hat er immer mit Samthandschuhen angefasst, mindestens die meiste Zeit. Es gab nur zwei oder drei Momente, wo es ein bisschen anders war, aber im Verhältnis zu dem, wie er es mit anderen machen konnte, war es immer mit Samthandschuhen. Er hat gemerkt, das ist bei mir die angemessene Weise. Aber es gab andere, da konnte er auch anders. Aber ich kann mich an einmal erinnern, da hat er jemanden geschimpft, der irgendwie nachlässig war. Da ging es darum, da gab es ein Auto und das Auto war nicht abgeschlossen und die Schlüssel haben gesteckt. Und im Ashram gab es ein Kidscamp. Da war der Swami Vishnu fuchsteufelswild und hat gesagt: „Was stellst du dir denn vor? Geht ein Kind rein und fährt das Auto den Hang runter und stirbt oder vielleicht sind da noch ein paar andere Kinder darunter:“ Also, die Lektion wollte er klar machen, dass das nicht nochmal passiert, dass ein Auto mit Schlüssel steckend da ist und es sind Kinder im Ashram. Das ist unverantwortlich. Aber direkt nachdem er das gesagt hatte, gab es dann eine neue Mitarbeiterin, und dann, in seinem normalen, liebenswürdigen Ton, hat er gleich gefragt: „Wie heißt du? Wie geht es dir? Gibt es irgendwas, was du brauchst? Was machst du gerade?“ Also, von einem Moment auf den anderen konnte er umschalten. Den letzten Aspekt von Gelassenheit, den ich vom Swami Vishnu gelernt hatte: Swami Vishnu hat nie vorgegeben, er wäre vollkommen, im Gegenteil hat er uns immer gesagt, er hätte allen möglichen Fehler. Und auch wenn ich euch eben gesagt hatte, er hat unterschiedliche Menschen unterschiedlich behandelt und im Normalfall war das genau das Angemessene, er konnte auch mal lauter werden, wenn nötig, im Normalfall war er freundlich und zuvorkommend. Er hat uns aber auch irgendwann mal gesagt, manchmal würde es ihm auch passieren, dass sein Temperament mit ihm durchginge. Und dann würde er nachher feststellen, das hätte er besser nicht so gemacht. Dann hat er aber auch gesagt, das hat er zu uns gesagt, dass wir das auch so machen können: „Nowbody can control his mind completely. Niemand kann den Geist vollständig beherrschen. Aber was wir machen können, wir können alles, was wir tun, Gott widmen.“ Und selbst unsere eigenen Schwächen können wir Gott darbringen. Und Gott wirkt sogar durch die eigenen Schwächen. So wie wir selbst lernen, durch die Schwächen der anderen und so wie wir selbst unsere karmischen Lektionen bekommen, weil andere Menschen uns so behandeln, wie sie es tun, und das ist nicht immer nur so, wie wir es gerne hätten, genauso ist es aber auch, dass auch andere von unseren eigenen Unvollkommenheiten und Fehlern lernen können. Und er hat so gesagt: „Bringe alles Gott dar! Die guten Eigenschaften, wie auch die schlechten. Das Gute, was du tust, wie auch das weniger Gute. Und dann kannst du ruhig meditieren am Abend. Selbst wenn du feststellst, du hast alles Mögliche falsch gemacht, nimm dir vor, es am nächsten Tag besser zu machen. Wenn möglich, entschuldige dich, ansonsten bringe es Gott dar und sage, oh Gott, du hast durch mich gewirkt, auch durch meine Fehler und Unvollkommenheiten, ich bringe dir alles dar, bitte bringe du alles zu einem guten Abschluss.“
Hari Om Tat Sat
Achter und letzter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
Verfasst um 05:00 Uhr in Bhakti, Guru, Karma, Meditation, Reinkarnation, Religion, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, Vedanta, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Ein weiteres, was ich bei Swami Vishnu sehr stark gelernt hatte, war, dass Menschen unterschiedlich sind und dass man mit Menschen unterschiedlich umgehen sollte. Ich habe ja auch Betriebswirtschaft studiert, habe mich irgendwo spezialisiert auch über betriebswirtschaftliche Führungslehren, das hat mich besonders interessiert. Es hat mich auch interessiert: „Wie macht es eigentlich mein Guru, der Swami Vishnu?“ Und der Swami Vishnu war bei unterschiedlichen Menschen ganz unterschiedlich. Z.B. gab es den Chanmuk. Einige von euch kennen ihn. Das ist einer mit viel Energie und viel Enthusiasmus. Den hat er getriezt bis zum geht nicht mehr. Den hat er immer wieder gesagt, er muss noch das machen und das machen und das machen. Das hat dem Swami Vishnu fast Spaß gemacht, dem immer mehr aufzuladen. Es gab Phasen, da hat Chanmuk, glaube ich, fast gar nicht mehr geschlafen, er war immer mit irgendwas beschäftigt und irgendwas war noch dringend zu tun und dann hat er ja zwei Ashrams dort geleitet und sollte sich dann plötzlich auch noch darum kümmern, wenn irgendwo in Europa oder in Indien ein Mitarbeiter gefehlt hatte mitten in der Hauptsaison, wo zwischendurch noch dieses und jenes kaputt war. Und der Chanmuk, der ist dann so durch die Gegend gegangen. Aber irgendwo freudevoll. Er hat gesagt: „I love it. I love it. Ich liebe das. Ich liebe das.“ Und dann hat er noch dazu einen gehabt vom Bauteam, der hieß auch Bharata, und der war auch so einer im Sinne von, alles ist möglich. Und dann hat er gesagt: „So much fun.“ Einmal kam ich dann zu ihm und habe gesagt: „Du, im obersten Stockwerk gibt es kein Wasser.“ Das war irgendwo abends um 21:00 Uhr. Erst mal hat er einen Moment lang mich angeguckt, gleich wird er mich fressen, und dann hat er gesagt: „So much fun.“ Und dann ging er dann hoch und hat dann irgendwo geguckt und gewühlt und irgendwo die Wand aufgemacht und irgendwo war ein Leck und es war gut, dass er das noch abends gefunden hat, denn am nächsten Tag wäre es eben in die darunterliegenden Stockwerke gegangen, dann wäre es schwieriger gewesen. Das war eine. Auf der anderen Seite gab es so jemand wie Narayani, die ihr dort kennt. Und die Narayani hatte mehr oder weniger Narrenfreiheit. Die hat ab und zu mal unterrichtet, ab und zu mal hat sie ein Gemälde an die Wand gemalt, ab und zu mal hat sie dort irgendwo ein Glasfenster konstruiert. Und ansonsten, was hat sie gemacht, was denkt ihr? Asanas gemacht. Es gab so geflügelte Worte. Wenn man gefragt hat, z.B. auf einer Mitarbeiterbesprechung: „Where ist Narayana?“ Dann hat jemand auf die Uhr geguckt: „Probably forward bend.“ Also: „Wo ist Narayani?“ „Vermutlich jetzt in der Vorwärtsbeuge.“ Ich weiß nicht, ob das immer so war, aber mindestens zu der Zeit, wo ich dort war, Narayani konnte mehr oder weniger machen, was sie wollte. Sie wurde von Swami Vishnu immer unterstützt. Andere, wenn sie irgendwie was anderes unterrichtet haben als Standard, da ist er zur Yoga stunde gegangen und hat dann gesagt: „So wird der Kopfstand unterrichtet und nicht so. Mache nicht die Variation, sondern die andere.“ Narayani hat schon damals diese spielerische Art gehabt, wo sie die Reihenfolge irgendwo immer wieder durcheinandergebracht hat, Stellungen nicht hat halten lassen, von einer Variation in die andere, klassisch oder nicht. Und ich muss zugeben, eine Weile lang hat mich das geärgert. Anderen hat der Swami Vishnu gesagt, „so muss das sein“ und die Narayani hat er dann immer gelobt und sie Vorführungen machen lassen, unterstützt, aber Narayani war eben… Nach einer Weile habe ich halt gedacht, Narayani ist Narayani and Swamiji loves her, Swamiji liebt sie und er unterstützt sie in ihrer besonderen Fähigkeit, auf ihre Weise zu unterrichten. Wenn er probiert hätte, Narayani irgendwie anders unterrichten zu lassen, als sie irgendwie auf ihre intuitive Weise unterrichten wollte, dann wäre da nichts daraus geworden. So hat er das mit Narayani gemacht. Leela Mata war auch wieder anders. Bei Leela Mata war er so wie ein Kind. Er hat sich von ihr bekochen lassen und irgendwo, er hat wirklich so gesagt zu ihr, „Mataji, Mutter“. Dabei war die Leela Mata jünger als der Swami Vishnu. Aber die Leela Mata hatte vier Kinder und irgendwo, der Swami Vishnu hat sich dann auch so ein bisschen in diese Rolle hineingebracht. So habe ich vom Swami Vishnu dort gelernt, Menschen sind unterschiedlich und irgendwie sollte man Menschen auch unterschiedlich behandeln. Und beim Swami Vishnu hieß das dann auch, es ist ganz unterschiedlich. Von dem einen werden sehr viele Stunden gefordert und beim anderen sind weniger ok. Ich muss zugeben, als ich das später dann damals im Westerwald mal so probiert hatte, gab es dann große Ungerechtigkeitsempfindungen und so haben wir dann irgendwo Mindeststundenzahlen festgelegt und vieles andere auch, damit irgendwo der Gerechtigkeitssinn erfüllt ist. Aber beim Swami Vishnu konnte das sehr, sehr unterschiedlich sein. Vielleicht noch ein weiterer Aspekt. Swami Vishnu hat auch einen klassischen Karmabegriff uns beigebracht. Und ein Aspekt des Karmas heißt auch, wir haben Lektionen zu lernen und es gibt Dinge, die wir erfahren müssen. Und so hat er uns dann auch gesagt: „Wenn etwas Schlimmes kommt, dann freut euch!“ Warum? „Dann habt ihr es hinter euch. Irgendwann müsst ihr dieses Karma ernten. Wenn ihr es jetzt schon erntet, umso besser!“ Wobei der Swami Vishnu nicht den beschränkten Karmabegriff hatte, den man manchmal findet und der vielleicht in Indien häufig üblich ist. Eben dort, wenn man gut war, kriegt man gutes Karma, wenn man schlecht war, kriegt man schlechtes Karma. So hat es der Swami Vishnu nicht gemeint, sondern er hat so gemeint, wir haben Lektionen zu lernen und Erfahrungen zu machen, und wenn wir die Erfahrungen jetzt machen, umso besser. Und so hat er auch uns beigebracht, man soll keinem Menschen böse sein, der einen in Schwierigkeiten bringt. Und der Swami Vishnu hatte Menschen, die ihn in Schwierigkeiten gebracht haben. Und ich will da jetzt nicht zu sehr in die Details gehen, ich will es jetzt etwas abkürzen, aber er hat uns das durchaus vorgelebt, dass er auch gerade diejenigen, die ihn in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht haben und die Zentren gebracht haben – es war ja noch eine frühere Zeit und Yoga
, da auch in Amerika, war da etwas exotischer, und so ein indischer Guru wurde dort auch komisch angeguckt. Und da gab es durchaus Menschen, die eine Neigung hatten, dort Steine in den Weg zu legen und fadenscheinige Begründungen zu finden für irgendetwas. Und der Swami Vishnu hat dann auch gesagt, wir müssen uns auf der einen Seite zur Wehr setzen und er hat auch keine Hemmungen gehabt, dann mit Rechtsanwälten zusammenzuarbeiten, aber auf der anderen Seite hat er gesagt: „It’s our karma and it’s good to experience it now. Es ist gut, wir erfahren es jetzt, dann haben wir es hinter uns.“
- Fortsetzung folgt -
Siebter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
Verfasst um 05:00 Uhr in Bhakti, Guru, Reinkarnation, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, Vedanta, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Ein anderes Beispiel, wie Swami Vishnu gelehrt hatte, war: „Denke groß, aber sei auch mit Kleinerem zufrieden!“ Der Swami Vishnu hatte immer Sachen ganz groß gedacht. Und als er die Yogalehrerausbildung begonnen hatte, da hat er auch so einen Vortrag gegeben. Das Konzept war, jetzt will er Yoga lehrer ausbilden, dass Yoga auf der ganzen Welt verbreitet wird, dass Menschen auch in Führungspositionen kommen, die Yoga üben, dass die künftige Generation der Parlamentarier und Wirtschaftsbosse und Aktivisten usw. durch Yoga geschult wird und so werden wir eine neue, friedvollere Welt haben. Da wurde irgendwie sogar ein Film draus gedreht. Er hatte dort große Pläne gehabt. Und dann hat er uns irgendwann mal gezeigt in den 80ern, das war ein Film dann aus dem Ende der 60er Jahre, und dann hat er noch gelacht und hat gesagt: „How naiv I was at their time. Wie naiv ich damals war.“ Aber letztlich kann man sagen, also heute ist vielleicht nicht, dass alle Parlamentarier Yoga üben, aber es sind schon einige zig Millionen Menschen, wenn nicht, es könnten auch schon hundert Millionen Menschen sein auf der Welt, die Yoga üben. Und seine Vision könnte wirklich werden. Aber zu seinen Lebzeiten, wo er das durchaus gedacht hatte, ist es eben nicht so passiert. Aber er konnte eben groß denken. Und natürlich, in großem Denken konnte er einen auch wirklich tief berühren und auch motivieren. Ein anderes Beispiel: 1983 kam Swami Vishnu auf die Idee, ein Global Village Peace Festival zu organisieren in Berlin. Er wollte dort über die Mauer fliegen, von Westberlin nach Ostberlin. Und dann sollten wir dort ein großes Gelände mieten. Wir haben erst ein kleines gefunden, dann hat er gesagt: „Nein, das soll ein riesen Festival werden.“ Wir sollen das Tempodrom mieten. Manche Berliner mögen das kennen. Damals waren das zwei große Zelte gewesen, Zirkuszelte. Heute ist das irgendwas Vornehmeres, glaube ich, geworden. Und das ganze Gelände und notfalls müssen wir noch weitere Zelte nehmen. Und dann sollen wir die General for Peace, das war so, Warschauer Pakt und Nato Generäle haben sich zusammengeschlossen, Generäle für den Frieden. Die sollen wir einladen und Kavadi-Träger und Feuerläufer. Und wir sollten dann auch die Parlamentarier und die Regierungschefs und alle möglichen anderen auch noch einladen. Und dann ist der Swami Vishnu tatsächlich von Westberlin nach Ostberlin geflogen. Wir hatten auch das Tempodrom gemietet, die haben es uns auch relativ günstig vermietet. Wir hatten riesen Zirkuszelte, wir hatten sechzig zahlende Gäste, noch zweihundert, die wir dann kostenlos reingelassen haben. Dann, als der Swami Vishnu über die Mauer geflogen ist, dann sind auch noch zwei-, dreihundert weitere dort hingekommen, um irgendwo zu sehen, was dort war. Aber sehr viel mehr als Menschen, hatten wir Polizisten auf dem Gelände. Also, das waren wahrscheinlich Zwei- oder Dreihundertschaften Polizisten, die gucken wollten, was das für ein verrückter Haufen ist, wo dann der eigenartige Guru über die Mauer fliegt. Und irgendwo im Osten ist er dann ja auch gelandet und dann irgendwie – das ist jetzt eine längere Geschichte. Das zeigt irgendwo auch etwas anderes. Er hat auch einen persönlichen körperlichen Mut dort gehabt. Wir haben alle gedacht, der wird abgeschossen oder es passiert sonst irgendwas. Aber er hat so gesagt: „Andere sind bereit, im Krieg zu sterben, ich bin bereit, für den Frieden zu sterben.“ Irgendwo ist er auf einem Feld gelandet. Irgendwo in Ostberlin gab es dort damals noch irgendwelche Lücken, wo es auch ein Feld gab. Und dann hat er irgendwo gebeten, dass er dort zur Polizei gebracht wird. Die haben ihn dann verhört. Dann hat er gesagt, er hätte gleich eine Friedensdemonstration in Westdeutschland. Er müsse jetzt wieder zurück in den Westen. Und die haben ihn dann ein S-Bahn-Ticket gegeben und dann ist er tatsächlich in den Westen gekommen, aus der S-Bahn ausgestiegen und ich war gerade dort am Eingang. Das war dann so in etwa der Zeitpunkt, wo dann das Tempodrom gestürmt wurde – es war inzwischen in den Nachrichten und überall gewesen. Wir wollten ja irgendwo probieren, dass wenigstens noch ein paar irgendwelche Eintrittsgelder von ein paar Euros bezahlen und ich war dann halt dort. Und dann kam der Swami Vishnu strahlend dort hin und hat mich dann umarmt und dann kamen dann die Polizisten und dann wollten sie ihn gleich festnehmen und dann gab es einen Rechtsanwalt und der hat dann gerade die ganzen Fernsehsender geholt und hat gesagt: „Hier ist der Swami Vishnu, er ist in den Osten geflogen. Die Ostdeutschen haben ihn gleich freigelassen. Hier soll er jetzt gefangengenommen werden. Bitte gebt die Kamera dort drauf!“ Sie haben dann auf das Verhaften verzichtet. Und danach gab es dann eine so genannte Kavadi-Zeremonie, aus Malaysia wurden so bestimmte Sharavanabhava-Verehrer eingeflogen und einer hat sich Speere durch den Körper gebohrt. Und zwei Stunden gab es dann eine Prozession durch Berlin und danach wurden die Speere herausgezogen, klein Tropfen Blut geflossen und in einer Stunde war nichts mehr zu sehen. Dann sind wir auch noch über glühende Holzkohlen gegangen. Eben auch, man braucht keine Angst zu haben, wenn ihr den Segen Gottes habt, ist alles möglich. Und da gab es dann noch bestimmte Zeremonien, die man vorher machen musste, bestimmte Rituale. Ich hatte kurz vorher noch in der Esotera was gelesen. Da stand nämlich, dass Feuerlaufen eigentlich kein parapsychologisches Phänomen ist, sondern wenn man schnell genug darüber läuft, hat die Haut nicht ausreichend lang Kontakt, dann bildet sich irgendeine Schutzschicht – irgendwo die Asche von der Holzkohle, durch den kurzen Kontakt, wird irgendwo kühl und dann ist das eigentlich nur eine Mutprobe und nichts Parapsychologisches. Ich wollte es genau wissen und bin dann sehr langsam über diese glühenden Kohlen gegangen, zwischendurch auch mal kurz stehengeblieben. Die hinten dran waren entsetzt und wollten mich schieben. Aber ich habe keine Blasen an den Füßen gehabt. Ich habe das irgendwann mal später an so einem Lagerfeuer nochmal ausprobiert wie das ist, mit einem Fußballen auf ein Holzkohlenstück zu treten im Normalzustand, das hat relativ schnell eine sehr dicke Blase gegeben. Gut, das war auch so eine Weise, letztlich, wenn man das so erlebt hat, es ist möglich, letztlich auch auf glühenden Kohlen zu stehen. Genauso wie die Priester dort glühende Kohlen in die Hände auch genommen haben. Das war auch etwas, wie er uns gelehrt hatte. Oder es gab ein anderes Mal, dort hat er irgendwo zum hundertjährigen Geburtstag von Swami Sivananda, dort wollte er eine Menschenkette bilden. Das war damals irgendwo in der Friedensbewegung durchaus üblich. Und er hatte die Schnapsidee, von Nordindien bis Südindien, vom Sivananda Ashram Rishikesh bis Kanyakumari, dreitausend Kilometer, durch Wüsten und Steppen. Man hätte drei Millionen Menschen gebraucht und dass das organisiert war, noch weitere paar Hundertausend, die dort mithelfen würden. Da war dann irgendwo auch der Swami Nityananda beteiligt, der auch dort einiges an Organisationstalent gerade um die Delhi Gegend gehabt hatte. Erst fanden wir das alles nur verrückt, „wie soll das gehen?“ Denn so bekannt war Swami Vishnu auch nicht. Es hatte auch in Indien… Gut, heute gibt es einige Ashrams und noch mehr Zentren, aber damals gab es ein Yoga zentrum und es gab einen Ashram, der nicht mal so alt war. Und der Sivananda Ashram Rishikesh, seine Gurubys, also die anderen Schüler, die fanden das nur ein bisschen, „the crazy Swami, der verrückte Swami, hat wieder eine seiner Schnapsideen“. Und sie hatten so gesagt: „Ja, irgendwo eins, zwei Kilometer um Rishikesh, das kriegt man organisiert.“ Was auch hieß, dreitausend Menschen. Und dann hat er irgendwo überlegt und dann gab es so eine Hinduorganisation, die hat gesagt, „wir machen das“. Aber Swami Vishnu wollte erst singen, „Om Namo Narayanaya“ und dann in Hindi, in Tamil, in Malayalam und in ein paar anderen Sprachen: „Namen sind viele, aber Gott ist eins, Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Der Wege sind viele, aber die Wahrheit ist eins, liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Und die haben gesagt, sie würden ihm helfen, die Menschenkette zu bilden. IASS oder so ähnlich, die haben zwanzig bis dreißig Millionen Mitglieder gehabt, aber die haben ihm gesagt, sie helfen ihm, aber nur Mantra und nicht sagen, „Wege sind viele, Wahrheit ist eins“. Da muss das schon rein hinduistisch sein. Dann sagte der Swami Vishnu: „Nein, es soll eine Demonstration für den Frieden sein und nicht eine Demonstration von…“ Er hat es irgendwo diplomatisch ausgedrückt. Aber jedenfalls, es soll für die Einheit der Religionen sein, dafür sei Swami Sivananda gestanden. Gut, und dann ist es ihm irgendwo, ich glaube, von Rishikesh bis Haridwar und irgendwie, zwanzig oder dreißig Kilometer haben sie schon eine Menschenkette gebildet, das waren auch Zwanzigtausend Menschen, schon eine ganze Menge. Und irgendwo mit Seilen sind sie dann noch ein paar Kilometer weiter und haben dann „Om Namo Narayanaya“ gesungen und „Namen sind viele, aber Gott ist eins, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, Ragupati raga…, Namen sind viele, aber Gott ist eins, liebe deinen nächsten wie dich selbst“. Dort wurde es natürlich nicht auf Deutsch gesungen, sondern auf Englisch, Hindi und noch zwei, drei andere indische Sprachen. Swami Vishnu hat also groß denken können und einen auch dazu gebracht, erst mal zu probieren, „geht es?“ Danach war er aber auch zufrieden. Also, es war jetzt für ihn nicht eine Niederlage, dass er jetzt nicht drei Millionen Menschen, sondern nur Zwanzig- oder Dreißigtausend zusammengekriegt hatte, sondern er hat uns gerne gesagt: „Blockiere nicht das, was passieren will, durch deine Engstirnigkeit.“ Er hat gesagt: „Let it flow through you. Lass es durch dich fließen.“ Und er hat so gesagt: „Besser, denke viel größer! Und dann schau, wie weit die Energie fließen will. Wenn du jetzt klein denkst und die Energie will weiter fließen, entweder du kannst sie blockieren oder du wirst weggeschwemmt. Das ist wie eine Welle, die da ist. Aber denke weit, lasse viel möglich, und dann sei zufrieden mit dem, was passiert.“ Letztlich damit auch, eigentlich konnte man es Swami Vishnu nie Hundertprozent recht machen. Warum? Er hat immer größer gedacht, als was möglich war. Damit hat er aber zweierlei auch erreicht. Erstens, man hat nicht am Ergebnis so gehangen, denn letztlich war es dann immer weniger, als was hätte möglich sein können. Zum anderen wusste man aber auch, man wurde auch nicht kritisiert, wenn es nicht so großartig war, wie man vorher gehofft hatte. Swami Vishnu hat einen nur dann kritisiert, wenn man eine Sache halbherzig gemacht hat, wenn er gemerkt hat, da hätte mehr möglich sein können oder wenn man nicht konzentriert bei der Sache war. Also dort hat er einen immer wieder ermahnt und aufgefordert und hat gesagt: „Das hättest du besser machen können.“
- Fortsetzung folgt -
Sechster Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
Verfasst um 05:00 Uhr in Bhakti, Guru, Karma, Meditation, Reinkarnation, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, Vedanta, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Irgendwann hat Swami Vishnu-devananda mir dann auch mal gesagt, ich soll eine Treppe bauen. Also, er hatte dort so ein kleines Häuschen, auf dem Häuschen gab es dann so eine Veranda und normalerweise musste man auf die Veranda von innen reingehen. Der Swami Vishnu hat gerne dann auch eben Gäste dorthin gerufen. Also, z.B. bei einer Yogalehrerausbildung gab es ja verschiedene Sprachen und dann wurde mal die deutsche Gruppe und mal die englische und mal die spanische, mal die israelische Gruppe oder auch andere, und wenn es Sommer war, sind die halt alle auf die Terrasse und da hat er gemeint, statt innen durchzugehen, ist es auch schön, außen direkt auf die Terrasse zu gehen. Also hat er mir gesagt, ich soll eine Treppe bauen. Also, ich habe null schreinerische Fähigkeiten gehabt und glücklicherweise gab es irgendeinen im Ashram, der war Schreiner, und der hat mir so ein paar Sachen gesagt, was ich dort machen sollte. Und ich habe irgendwo mühselig diese Treppe begonnen. Als ich ein Viertel der Treppe abgeschlossen hatte, hat der Swami Vishnu sich das angeschaut. Er hat nichts gesagt. Irgendwie, ich muss zugeben, ich fand das irgendwo toll, jetzt wirklich mal was zu machen, was handfest war, und irgendwo, wo ich gehofft habe, dass bleibt dann ein bisschen auf die Dauer. Ansonsten war ich ja doch mehr so ein Büromensch, der alles mögliche Papier hin und her schiebt oder Sachen erzählt und nachher ist das alles vorbei, aber die Leute, die dort irgendwo handwerklich tätig waren, die konnten fünf Jahre später in den Ashram kommen und sagen, „das habe ich gebaut“. Also hatte ich gedacht, künftig werde ich dann sagen können: „Die Treppe, die habe ich gebaut.“ Aber eben, als ein Viertel der Treppe fertig war, hat der Swami Vishnu das angeguckt, er stand dort eine Weile, hat mich angeguckt, die Treppe angeguckt. Mein Bemühen dort, große Nägel mit einem Hammer dort reinzumachen, hat er angeguckt. Am nächsten Tag hatte ich einen anderen Job gehabt. Das Holz wurde entfernt und einer, der Schreiner war, hat das Ganze wieder von vorne angefangen. Auch hier wieder, irgendwo habe ich es gelernt, auch das zu mögen, irgendwie habe ich aber auch gelernt, Verhaftungslosigkeit. Ich muss zugeben, ein bisschen ein Stich war es schon, als ich am nächsten Tag wieder mit irgendwelcher Post zum Swami Vishnu gekommen bin und meine, mit so viel Liebe zusammengenagelten Treppenbeginne waren abgerissen.
- Fortsetzung folgt -
Fünfter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
Verfasst um 05:00 Uhr in Bhakti, Guru, Karma, Meditation, Reinkarnation, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, Vedanta, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Ein anderes Mal hat Swami Vishnu-devananda mich dann zum Ashramleiter gemacht. Und dann, eines Tages, hat er mich dann von meiner Ashramleitung entbunden. Und während der Ashramleitung habe ich dann auch auf einer Bühne gesessen, vor dreihundert Leuten dort gesprochen und irgendwo, für einen jungen Menschen von paarundzwanzig, war das schon etwas. Und dann hat er plötzlich von einem Tag auf den anderen gesagt, ich bin nicht mehr Ashramleiter. Noch dazu hat er irgendwo gesagt, er war mit irgendwas nicht zufrieden, was ich dort gemacht habe, und dann wurde ich zum Leiter der Abwaschcrew einer Küchenschicht. Und das klang sehr bombastisch, Leiter der Abwaschcrew, im Wesentlichen hieß das, von 10:30 Uhr bis 20:00 Uhr durchgehend, in der Küche mit der Hand Geschirr putzen. Da gab es keine Spülmaschine oder irgendwas und „Küchencrew“ war ganz lustig. Ich hatte dort einen, der dort mitgeholfen hat, der ist heute ein sehr bekannter Swami, der war immer im bliss. Der war damals schon sehr groß, aber sehr schlank und er hat immer so gelächelt, aber gemacht hat er fast nichts. Dann gab es irgendwelche anderen, die nach Möglichkeit sich verkrochen haben und dann gab es die Yoga lehrerausbildungs-Karmayogis, die habe ich dann angeleitet und ein bisschen Feuer gemacht und ansonsten habe ich dann gelernt, wie toll es ist, effektiv Geschirr zu spülen. Und irgendwo fand ich das dann ganz nett. Da war nicht mehr die Frage, woher das Geld herkommen soll, um die nächste Telefonrechnung zu bezahlen oder wo wir das Geld herkriegen sollen, um die nächste Wasser- und Elektrizitätsrechnung zu bezahlen. Was man macht, wenn jetzt wieder das Dach undicht ist, weil, da war immer irgendwas undicht. Entweder von oben oder von unten kam immer Wasser und man hatte kein Geld, um die Handwerker zu bezahlen, also musste man irgendeinen Mithelfer dort hoch schicken, er soll mal irgendwas machen. Jetzt war das einfach, da konnte ich in Ruhe mein Geschirr spülen und mit großem Enthusiasmus und Mantrawiederholung und dann gab es auch so ein paar… Schließlich habe ich tatsächlich eine tolle Abwaschcrew dort entwickelt. Es gab sogar ein paar Mitarbeiter, die dann diese tolle Atmosphäre dort geschätzt haben und dann freiwillig noch dazugekommen sind.
So lehrte mich mein Guru immer wieder von Neuem, dass man in allen Umständen glücklich sein kann.
- Fortsetzung folgt -
Vierter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
Verfasst um 05:00 Uhr in Bhakti, Guru, Karma, Meditation, Reinkarnation, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, Vedanta, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Oder irgendein anderes Mal hat Swami Vishnudevananda mir dann gesagt – da war ich gerade zwanzig – ich soll auf einer Yoga lehrerausbildung unterrichten. Unterrichtstechniken, Bhagavad Gita und Yogastunden geben. Ich war eigentlich ein schüchterner Mensch gewesen, jetzt war ich noch dazu erst zwanzig. Und dann hat er mir eine wichtige Lektion gegeben. Manche kennen das, weil ich die Geschichte öfters erzähle. Als ich ihm gesagt habt, „Swamiji, ich bin noch nicht so weit“, dann hat er mir in die Augen geguckt und hat gesagt: „Wenn du jemals denkst, du wärst soweit, eine Yoga lehrerausbildung zu unterrichten, then you lost it, dann hast du es verloren. Es ist etwas so Heiliges, Yoga lehrer auszubilden, du musst da gar nichts machen. Du musst nur deinen Körper und Geist zur Verfügung stellen. Meister wird alles durch dich hindurch bewirken.“ Meister hieß in dem Fall, Swami Sivananda. Und irgendwo ist mir das bis heute im Hinterkopf. Immer dann, auch wenn ich denke, „ja, das ist irgendwo zu viel, das geht nicht“. Vielleicht, inzwischen sind es für mich nicht mehr die Vorträge, aber ich komme schon ab und zu mal auch in Situationen, wo ich denke, „ich weiß jetzt auch nicht weiter“. Und dann habe ich irgendwo im Hinterkopf die Worte vom Swami Vishnu: „Du musst gar nicht bereit sein und letztlich, du musst es auch nicht können, du musst nur deinen Körper und Geist zur Verfügung stellen und dann wirkt Meister da durch.“
- Fortsetzung folgt -
Dritter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnu-devananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
Verfasst um 05:00 Uhr in Bhakti, Guru, Karma, Meditation, Reinkarnation, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda, Vedanta, Yoga | Permalink | Kommentare (0)
Eine Karma Yoga-Lehre vom Swami Vishnu war: „Do it well, but do it fast!“ Manchmal hat er nur gesagt, „dif“. DIF heißt, do it fast! Manchmal, wenn wir gefragt haben: “Swamiji, sollen wir es so machen oder so?“ Da hat er gesagt: „Doesn’t matter, dif!“ Aber wenn es nachher nicht gut war, dann hat er dann gesagt: „Warum hast du es nicht besser gemacht?“ Das sind jetzt ein paar Beispiele gewesen. Aber mich hat er auch systematisch… Ich glaube, es hat ihm ein bisschen Spaß auch gemacht, mich in alle möglichen Jobs hineinzubringen, wo er geguckt hat, „ist er da auch bereit für?“ Mein erster Job, den ich direkt bei ihm gemacht hatte, war, seine Bibliothek in Ordnung zu bringen. Also, das war am Ende meiner Yoga lehrerausbildung. Ich war irgendwo zwischen dem Alten von zwölf und siebzehn war ich ein Bücherwurm gewesen, der massig Bücher gelesen hat und Bücher geliebt hat und so war ich jetzt ganz stolz. Der Swami Vishnu, am Ende meiner fortgeschrittenen Yoga
lehrerausbildung hat er mich in sein Haus gerufen und jetzt durfte ich in seinem Haus sein und die Bücher sortieren und dafür eine Ordnung finden und sie etikettieren. Und so habe ich dann einige Tage dort verbracht in dieser besonderen heiligen Atmosphäre. Das war eine große Ehre. Und am Ende dieser Woche war die Bibliothek wunderbar eingerichtet. Und ein halbes Jahr später kam ich wieder, die Bücherrücken waren immer noch beschriftet und sie hatten immer noch Ziffern und Alphabet gehabt, aber sie waren wieder überall verstreut und hatten wieder Swami Vishnus eigene Spezialordnung gehabt. Daran habe ich gelernt, auch wieder Gelassenheit zu üben. Und letztlich habe ich auch gelernt, es kam nicht so sehr aufs Resultat an. Wenn es dem Swami Vishnu in dem Fall auf das Resultat angekommen wäre, dann hätte er mir ja genau gesagt, wie er es gerne hätte. Sondern irgendwo hat er gespürt, da ist so ein junger Aspirant, der hat vielleicht noch irgendwo ein bisschen Bücherkarma abzuarbeiten, außerdem will der gerne irgendwo ein bisschen in der Schwingung dort sein. Und er wollte irgendwo mich in seiner Schwingung ein bisschen haben, um mir auf diese Weise etwas zu lehren und letztlich war es dann auch egal, was ich dort gemacht hatte, es war wichtig einfach, dass ich es gemacht habe, und es war wichtig, dass ich es vom ganzen Herzen gemacht habe. Das hat der Swami Vishnu irgendwo gesehen und nachher hat er mich vielleicht dann auch noch geprüft in der Verhaftungslosigkeit, ein sehr wichtiger Aspekt von Gleichmut. Er war ein Guru, der einen immer wieder neu gefordert und geschult hat.
- Fortsetzung folgt -
Zweiter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
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Heute Abend – ich habe erst überlegt: „Was erzähle ich heute Abend?“ Zum einen gebe ich ja das Seminar „Gelassenheit entwickeln“, zum anderen ist hier gerade eine vier-wöchige Yoga lehrerausbildung und dort würde zum Thema passen, über Swami Vishnu sprechen, steht auf dem Plan. Da habe ich gedacht, wir können ja beides damit verbinden, denn vom Swami Vishnu habe ich eine Menge gelernt, eine Menge auch, wie man in herausfordernden Situationen gelassen sein kann und auch, wie man auf engagierte Weise gelassen sein kann. Die Teilnehmer des Seminars „Gelassenheit entwickeln“ haben ja einige so gesagt in der Vorstellrunde, eben, wie man gelassen sein kann, ohne gleichgültig zu sein. Und Swami Vishnudevananda – wer nicht weiß, wer das ist, dort links seht ihr ihn dort, der Meister, von dem ich gelernt habe - war sicherlich ein Meister mit großem Engagement, der aber auch die Fähigkeit hatte, zu großer Gelassenheit. Er konnte sehr emotional sein, er konnte aber auch sehr gelassen sein. Und er hat das auch seinen Schülern versucht beizubringen. Eine der ersten Dinge, die er mir mal gesagt hatte, war: „Lerne alles zu mögen, was du tun musst!“ Das war so eine der ersten Dinge, die er mir so als Tipp gegeben hat. Da war ich gerade, ich glaube, siebzehn oder so ähnlich und da habe ich mal so gefragt, was man machen müsste, um zügig zur Selbstverwirklichung zu kommen. Das war das, was mich interessiert hat. Auf diese Frage hat er mir jetzt nicht gesagt, ich sollte mehr Stunden meditieren oder noch mehr Pranayama machen, sondern er hat mir gesagt: „Lerne, zu lieben, was du machst!“ Irgendwie kurz danach bin ich dann eingezogen in ein Yogazentrum. Ich habe studiert und parallel habe ich eben im Zentrum dort gewohnt und dann habe ich ein Karma Yoga bekommen. Und das erste Karma Yoga , das ich bekommen hatte, war Staubsaugen. Jetzt hatte ich gedacht, das ist ja jetzt die beste Gelegenheit, Staubsaugen lieben zu lernen. Außerdem hatte ich einiges gelernt über Achtsamkeit und so habe ich so verschiedene Techniken entwickelt, wie ich aus dem Staubsaugen eine großartige spirituelle Handlung machen konnte. Und das eine war so, ich würde sagen, die Hatha Yoga Technik. So einatmen, den Staubsauger nach hinten, ausatmen, den Staubsauger nach vorne, und das mit Atmung verbinden und den Körper dabei so bewegen, dass es ihm gut getan hat. So habe ich noch weitere Dehnungstrainingseinheiten bekommen für das Hatha Yoga , habe insbesondere meine Drehflexibilität entwickelt. Dann eine zweite Weise, die ich dann gefunden hatte – was der Swami Vishnu ja auch gelehrt hatte, durchaus, ein Yogi sollte auch effizient sein und so habe ich dann so eine Art Karma Yoga … Es gibt nämlich eine gewisse Grenzgeschwindigkeit beim Staubsauger, mindestens bei dem, der dort war. Wenn man zu schnell war, dann hat er nicht alles aufgenommen. Also habe ich gelernt, genau in der Grenzgeschwindigkeit nach vorne zu gehen und nach hinten, dass er wirklich alles aufgenommen hat. Und desweiteren hatte dieser Staubsauger – irgendwo musste man die Bahnen um so 2,5 cm überlappen lassen. Und wenn man die wirklich nur so weit überlappen lassen hatte, dann ist man genau millimetergenau an der Kante vom Letzen gegangen. Das war eine große Achtsamkeitsübung, eine große Konzentrationsübung und Meditationsübung. Und dann gab es noch eine weitere Weise. Ich habe dann gelernt, Mantras zu singen. Und das war irgendwo in einem Yoga zentrum, das war eine Ansammlung von Musikern. Der eine war Solohornist und hatte außerdem eine phantastische Stimme. Der andere war Cellist und hatte so überlegt, ob er Berufscellist wird. Der nächste war ein Klavierspieler und hat in einem großen Orchester, also eigentlich Schulorchester, gespielt. Und dann war da noch ich. Es waren da noch zwei weitere. Und ich war schüchtern und wenn man dann schüchtern ist, das wirkt sich auf die Stimmbänder aus und ich konnte den Ton nicht richtig halten. Da wurde man auch nicht gefragt, ob man singen will, da wurde man aufgerufen. „Sukadev, du singst!“ Da gab es jetzt nicht die Frage, „nein, ich habe keine Lust“ oder sowas, oder „ich fühle mich nicht danach“, sondern da hat man halt gesungen. Aber ich hatte ein großes Lampenfieber und dann ist es mir beim ersten Mal passiert, dass zwei den Raum verlassen haben. Und einer ist fast immer rausgegangen. Und irgendwann hat er es erklärt. Er sei Berufsmusiker und er dürfe sein Gehör nicht ruinieren lassen. Ich habe aber gerne gesungen, also habe ich mit dem Staubsauger zusammen gesungen. Ich habe gedacht, schlimmer als der Staubsauger kann auch meine Stimme nicht sein. Und dann irgendwie beim nächsten Satsang , dieser Berufsmusiker hat dann gesagt: „Für verschiedene Stimmen gibt es ein richtiges Instrument. Für Sukadev, das richtige Instrument ist der Staubsauger. Da hält er wenigstens den Ton.“ Also, ich habe es auch nicht immer einfach gehabt, wie ihr sehen könnt. Übrigens, manche kennen die Geschichte, wie ich dann letztlich über das hinausgegangen bin. Das ist ja so wie, man hat irgendwie Angst, man singt falsch und dann singt man natürlich auch falsch. Dann ist man irgendwo gehemmt. Und dann irgendwann bin ich dann mal eingeladen worden, so eine Woche einen Intensivkurs zu geben, Asanas und Meditation. Und dann war dort einer, der hat gesagt: „Ich habe doch schon mal irgendwann mal Mantras gesungen. Wäre doch schön, wenn wir zum Abschluss dieses Intensivkurses auch zusammen Mantras singen.“ Ich habe geschluckt und hatte gedacht, wenn ein Aspirant ein Anliegen hat und man hat die Zeit, dann sollte man es machen. So hat es der Swami Vishnu auch gelehrt. Da sollte man nicht überlegen, kann man es oder kann man es nicht, sondern dann macht man es. Außerdem wusste ich, der hatte nur einmal in seinem Leben Mantras gehört und der Rest hatte noch nie Mantras gehört. Das ist nicht so wie heute, wo die CDs von Deva Premal und von Krishnadas in vielen Buchläden und Musikläden zu kaufen sind und wo man sich die in Youtoube und sonst irgendwo herunterladen kann, sondern das war weitestgehend unbekannt. Aber die fanden das irgendwie toll, dass man dort irgendwie zusammen singt. Also habe ich einfach gedacht: „Dann singe ich einfach laut.“ Und wir haben den tollsten Chor gehabt am Ende der fünf Tage und wir haben die Mantras dahingeschmettert, dass es eine Pracht war. Und dann habe ich entdeckt, das geht doch ganz gut. Aber zurück zum Staubsauger. Swami Vishnu hatte auch in einem Vortrag gesagt – das war im Zusammenhang, wo ich ihn gefragt hatte, was ich machen sollte – eben über Yoga im Alltag. Da hat er gesagt, diejenigen, die die Yoga lehrerausbildung gemacht haben oder machen, das sind die Bhagavad Gita Grundsätze des Karma Yoga : „Tue das, was du machst, so gut, wie du es kannst, von ganzem Herzen, hänge nicht an den Früchten, erwarte keine Belohnung und hänge nicht am Ergebnis.“ Also habe ich das wirklich so gemacht. Zum einen, ich habe es gemacht, so gut, wie ich es konnte, von ganzem Herzen, habe besonders beachtet, Swami Vishnu hat gesagt, „lerne zu lieben, das, was du tust“ und dann hatte ich dann außerdem gewusst, an Früchten braucht man jetzt beim Staubsaugen kaum zu hängen. Es gibt kaum jemanden, der einen lobt, wie toll man jetzt den Teppich gesaugt hätte. Man wird nicht erwähnt und nicht auf ein Podest gestellt. Also dort gibt es nicht viel, an Früchten zu hängen, das wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Die einzige Zeit, wann über sein Staubsaugen kommentiert wird, ist, wenn man mal eine Ecke vergessen hat. Aber das nächste, nicht an den Früchten hängen. Da musste ich auch daran arbeiten, denn in dem Zentrum haben wir so genannte Cockies gebacken und die wurden dann den Schülern verkauft. Da war irgendwo, in Kanada gab es einen Ashram und da war die Küche abgebrannt und der Hauptspeisesaal war abgebrannt. Da haben wir irgendwo überlegt: „Was können wir machen, um dort finanzielle Unterstützung zu geben?“ Das war auch unterversichert gewesen und da haben wir halt gedacht, machen wir Cookies. Und für die Cookies gab es dann auch Teller. Aber aus unerfindlichen Gründen haben die Yoga schüler typischerweise keine Teller genommen und sind dann mit diesen Cookies durch das ganze Zentrum. Ich hatte kurz vorher alles wunderbar gesaugt und um 17:15 Uhr kamen die ersten Schüler und um 17:45 Uhr war es schon ein Chaos. Ich habe gelernt, gleichmütig zu sein in Erfolg und Misserfolg, den Schülern trotzdem nicht böse zu sein. Das war eine Überwindung dort. Und ich habe irgendwo gedacht: „Gut, dann sauge ich halt abends, wenn die Schüler weg sind nochmal, dann bleibt es wenigstens ein paar Stunden länger sauber.“ Und dann habe ich den nächsten Karma Yoga bekommen. Ich habe dann irgendwann herausgekriegt, Staubsaugen hat jeder Neue gekriegt. Da gab es halt jemand Neues und der sollte Staub saugen. Und dann habe ich aber gesagt: „Aber ich mache das doch gerne.“ Und dann hat die Zentrumsleiter Swami Vishnu gerne gelehrt hat, nicht verhaftet sein an das, was man macht. Zwar so gut machen, wie man kann, von ganzem Herzen, und auch durchaus effektiv, aber nicht daran haften. Gut, dann wurde ich eingewiesen, Klos zu putzen. Das war der zweite Karma Yoga , den man typischerweise bekommen hat. Das hat man den Neuen nicht ganz zugemutet, aber kurz danach. Und mein Vorgänger hat mir dann gesagt – manche kennen ihn, das war der Swami Shivadasananda – der hat mir dann gesagt: „Ich zeige dir, wie man Klo putzt.“ Jetzt war ich ein bisschen gekränkt und habe gesagt: „Ich weiß, wie man Klo putzt.“ Ich gehörte zu der Minderheit von Jungs, die das von der Mutter beigebracht gekriegt haben. Bei meiner Mutter aus Selbstschutz, denn sie hatte nur Jungs gehabt. Also, wir hatten gelernt, wie man Klo putzt. Außerdem hatte ich auch schon mal in einer Studentenwohnung ein paar Monate gelebt. Aber er sagte: „Nein, nein. Ich zeige es dir trotzdem.“ Und dann hat er mir so gesagt: „Ja, Klo putzen ist wie Puja.“ Und jetzt Puja heißt Gottesverehrung in einem Ritual, wo man Murtis mit Milch übergießt und mit Wasser übergießt, wo man sich verneigt, Mantras wiederholt. Und so hat er mir gezeigt: „Als erstes musst du dich vor der Kloschüssel verneigen. Die Kloschüssel ist eine besondere Manifestation Gottes. Und dann anschließend folgt das Abishekam, das rituelle Baden der Kloschüssel mit Scheuerpulver und Wasser. Und dann ist wichtig, dass du nur im Uhrzeigersinn drehst, denn es ist eine heilige Handlung und heilige Handlungen macht man nur, indem man im Uhrzeigersinn dreht. Und dabei wiederholst du Mantras und zum Schluss verneigst du dich.“ Jetzt habe ich verstanden, warum der immer abends, nachdem die Schüler gegangen waren und er die Klos geputzt hatte, warum der immer so fröhlich aus den Klos rausgekommen ist. Und der war flink. Also, es war nicht so, dass die Geschichte deshalb langsamer gewesen ist. Da wurde man ein bisschen auch drauf getrimmt.
- Fortsetzung folgt -
Erster Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Wie Swami Vishnudevananda Gelassenheit gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
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Noch eine letzte Geschichte: Auf dem spirituellen Weg ist man auch immer wieder in Krisen. Und einmal hatte ich so irgendwo gedacht, alles Mögliche ist dort nicht richtig in den Zentren. Und ich habe einen langen Brief geschrieben, was alles falsch läuft und wie man alles besser organisieren sollte und wie man alles besser machen könnte und was dort alles zu machen gehört. Ein zwölfseitiges, großes Exposé. Jetzt wusste ich allerdings, der Swami Vishnu liest keine zwölfseitigen Mails. Also habe ich eine Zusammenfassung geschrieben. Eine Seite. Und habe gehofft, wenn er das sieht, dann beauftragt er jemanden, das dort durchzulesen. Und nachdem ich das geschickt hatte, ein paar Stunden später kam ein Anruf. Und der Anruf kam und hieß, ich soll sofort ins Flugzeug steigen und zu Swami Vishnu in den Ashram gehen. Und dann habe ich gefragt: „Für wie lange?“ Und dann hat noch die Sekretärin vom Swami Vishnu gesagt: „Das kann ich dir jetzt nicht sagen, aber sei gefasst auf einen permanent transfer. Sei darauf gefasst, dass du dauerhaft versetzt wirst.“ Dann habe ich gesagt: „Aber irgendjemand muss doch die Yogaschule leiten". Sie antwortete: Da muss ich Swamiji fragen.“ Und dann hat er gesagt: „Tomorrow you come.“ Der Guru hatte gesprochen. Also hatte ich vierundzwanzig Stunden und das ist wörtlich zu nehmen, um einen neuen Zentrumsleiter Prana, das dort aktiviert ist, wenn der andere weiß, er hat vierundzwanzig Stunden, um alles Wissen zu bekommen von jemandem, der als jemand gilt, der sehr viel weiß, dann ist der sehr konzentriert und schlafen tut man dann auch nicht. Wenn man eine Woche Zeit hat, dann macht man letztlich auch nicht mehr als vielleicht sieben mal vier Stunden, ansonsten beschäftigt sich der andere irgendwie, ist auch nicht mehr. Gut, dann bin ich dorthin und jetzt war ich natürlich gespannt, was Swami Vishnu so Wichtiges… Und dann hat er mir gesagt: „Ich habe gehört, du hast Probleme.“ Das heißt, er hat das noch nicht mal gelesen. Und dann hat er mir gesagt und irgendwo hat er auf diese Mail gezeigt und dann hat er gesagt: „Vertiefe deine Hingabe! Then all problems will disappeare. Dann werden alle Probleme verschwinden.“ In dem Moment bin ich aus allen Wolken gefallen. Ich muss zugeben, ich war eine Mischung aus fuchsteufelswild und tief deprimiert. Irgendwo habe ich mich auf den Arm genommen gefühlt. „Dafür hat er mich jetzt aus dem Zentrum schlagartig herausgeholt?“ Und dann hat er mir noch dazu gesagt… Aber dann hat er erstens gesagt: „Jetzt schläfst du in dem Häuschen, wo ich auch schlafe, du bekommst im Untergeschoss ein Zimmer. Und außerdem gehst du jeden Tag und hörst jetzt die Rezitation der Devi Mahatmyam an.“ Das war für mich das größte Tapas meines Lebens. Und zum einen war Sanskrit-Rezitation und dann englische Erklärung, Erläuterung und dort saß ich die ganze Zeit. Ich konnte nicht mit rezitieren, ich hatte den Text nicht, ich saß einfach da. Außerdem hieß es, am Durga-Tempel. Durga-Tempel hieß, dort hatte vor zehn Jahren mal jemand ein paar Steine gelegt und dann irgendwo so eine Durga-Statue hingestellt, die in der Zwischenzeit hoffnungslos verwittert war und ansonsten hat sich dort niemand drum gekümmert. Da gab es aber eine Steckdose und dort habe ich einen Kassettenrekorder eingesteckt und dann habe ich diese Kassetten angehört. Jeden Tag sechs bis acht Stunden. Ich bin ein Mensch, ich singe Mantras wahnsinnig gerne und ich mache auch wahnsinnig gerne Pranayama und Meditieren, Stunden, Ewigkeiten, aber zuhören nur… Gut, aber der erste Tag war die Hölle, der zweite Tag war schon das Fegefeuer, dritte Tag war der erste Himmel, dann kam wieder ein Fegefeuer, und irgendwo, nach ein paar Tagen, war siebter Himmel. Noch dazu war ich ja in Swami Vishnus Haus, also habe ich so seinen Tagesablauf mitgekriegt. Der Swami Vishnu hat nämlich nicht ein eigenes Zimmer gehabt, der war dort irgendwo im Obergeschoss im Wohnzimmer und das Ganze war von unten einsehbar. Ich habe also gesehen, wann er geschlafen hat, wann er meditiert hat, welche Asanas und Pranayama er gemacht hat. Ich habe das Zimmer immer so aufgemacht und geguckt. Ich wollte ja schon wissen: „Wie verbringt der eigentlich seinen Tag?“ Da gab es ja alle möglichen Behauptungen. Und so wusste ich, mehr als zwei bis drei Stunden schläft er tatsächlich nicht. Er macht täglich Asanas, eine dreiviertel Stunde hat er dort gemacht. Er macht jeden Tag sein Pranayama, das habe ich mitgekriegt. Und er meditierte jeden Morgen von 03:30 bis 05:30 Uhr, bevor er dann dort runtergegangen ist zum normalen Satsang . Und seine Sekretärin hat auch gesagt, das ist so sein normaler Tagesablauf, was er immer macht. Aber irgendwo habe ich dann gemerkt, sowie die Hingabe wieder da war, es war tatsächlich so, der kritische Geist und der Verbesserungsgeist, letztlich auch der selbstlos dienende Geist, aber doch mit einer gewissen Identifikation, der hat viele Probleme geschaffen. Als ich diese Hingabe hatte und ganz losgelassen habe und wirklich gesagt habe, „nicht mein Wille, dein Wille geschehe“, dann ist die Energie wieder geflossen. Gut, nachher wurden doch eine Menge meiner Vorschläge umgesetzt, ich wurde dann ja auch in den Vorstand hineingenommen und die anderen Vorschläge, die nicht umgesetzt wurden, habe ich dann ja probiert, bei Yoga Vidya umzusetzen. Ich habe allerdings letztlich auch gemerkt, egal, was man alles probiert, um alles optimal und toll zu machen, egal, wie viel man sich damit beschäftigt, letztlich gibt es eines, was Menschen glücklich macht. Was ist das? Hingabe. Wenn man ganz loslässt, Hingabe übt und sagt, „Oh Gott, dein Wille geschehe“, dann fließt es.
Hari Om Tat Sat
Neunter und letzter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Was Swami Vishnudevananda mich gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
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Ein anderes Mal hat Swami Vishnu-devananda mich irgendwo mitgenommen auf eine Einweihung von einem neuen Zentrum. Also, eigentlich ist ein Zentrum umgezogen und da sollte ich ihn irgendwo begleiten. Und dann war große Feier und großer Vortrag, viele Leute. Und dann hat er gesagt: „Jetzt stelle ich euch euren neuen Zentrumsleiter.“ Gut, so war ich versetzt und hatte dort eine neue Aufgabe gehabt. Dann hat er noch die bisherige Leiterin der Yogaschule gefragt und hat gesagt: „Is that ok with you?“ Vor zweihundert Menschen. Aber gut, die kannte mich auch und war eigentlich sehr froh, denn eigentlich hat sie sich dort doch etwas überfordert gefühlt, obgleich sie durchaus bereit gewesen war, wie ein Löwe zu brüllen, soweit es irgendwo ging. So führte mich mein Guru immer wieder über meine Grenzen hinaus.
- Fortsetzung folgt -
Achter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Was Swami Vishnudevananda mich gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
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Gut, ich wollte euch noch eine andere Geschichte erzählen, unter den vielen Geschichten, die ich bei meinem Guru, Swami Vishnu erlebt hatte. So eine Geschichte kann ich euch erzählen, wie ich zum Ashramleiter geworden bin. Irgendwann wurde ich gerufen, dass ich nach Kanada gehen soll, in den Hauptsitz, und dort soll ich einfach hinkommen. Kam ich hin, Swami Vishnu war in Mauna, keiner wusste, was ich überhaupt dort soll. Das war gerade im Winter und der Ashram in Kanada im Winter, die waren es eigentlich gewohnt, im Winter ist man im Winterschlaf, man lebt von den Überweisungen der Zentren und hofft, dass niemand einen stört. Und jetzt kam ich dorthin. Noch dazu hat der Swami Vishnu gesagt, ich soll dort hin kommen, to save headquaters, um den Hauptsitz zu retten. Was auch immer das sein sollte. Also, ich habe jedenfalls gedacht, ich mache halt das, was ich kann und was irgendwo ist. Ich mache Werbung und irgendwo, ich fahre nach Montreal, gebe dort Vorträge und mache Tage der offenen Tür, neue Broschüre, das Ganze verteilen, spreche zu den Leuten, telefoniere die an, die langjährigen Schüler. Wir haben einen Tag der offenen Tür gehabt mitten im Winter. Wir haben zwei Busse gemietet, zweihundert Leute kamen dort und der Ashram war nicht mehr der Gleiche. Gut, aber es war immer noch unklar, wer leitet eigentlich den Ashram und was ist dort los. Es gab da so einen, der war doppelt so alt wie ich und auch mindestens doppelt so lange wie ich bei Swami Vishnu gewesen, der galt dort irgendwie als Ashramleiter. Jetzt war ich aber auch dort. Und dann kam der Swami Vishnu irgendwann und ist durch alle Büros gegangen und durch die Zimmer auch. Und ein Zimmer war unaufgeräumt, von einem Mitarbeiter, und ein Büro stand offen und war nicht abgeschlossen gewesen. Es war an Shivaratri gewesen. Und wir hatten uns alle gefreut, Swami Vishnu ist da für Shivaratri, kommt aus seinem Retreat raus. Er war auch in Mauna und dann schrieb er und hat dann geschrieben: „Ein Zimmer ist nicht aufgeräumt. Ein Büro war nicht abgeschlossen.“ Vor versammelter Mannschaft. Da waren die Gäste und da waren wir dort, da hat der Swami Vishnu keine Rücksicht darauf genommen. Und dann hat niemand reagiert. Wir haben alle die Decke angeschaut und uns gegenseitig angeschaut. Und dann hat er geschrieben: „Wer ist verantwortlich?“ Keiner hat sich gemeldet. Er hat auf mich gezeigt. Mein Büro war abgeschlossen, mein Zimmer war sauber. Und dann hat er geschrieben: „You are in charge. Du bist verantwortlich.“ Und dann habe ich gefragt: „Swamiji, why?“ Und dann hat er gesagt: „You direct this place. Everything is your fault. Du leitest diesen Ort. Alles ist dein Fehler.“ Gut, damit war klar, ich war der Leiter des Ashrams.
- Fortsetzung folgt -
Siebter Teil der Niederschrift eines Vortrags von Sukadev über "Was Swami Vishnudevananda mich gelehrt hat " nach der Meditation im Rahmen eines Satsangs
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